Seit Beginn der Pandemie geht die Clubcommission äußerst verantwortungsvoll mit dem Infektionsrisiko durch Covid-19 um und unterstützt die andauernde Schließung der Berliner Club-Innenräume seit März 2020. Seitdem konnte die Clubcommission mit zahlreichen Forschungsprojekten, Pilotveranstaltungen, Beratungsangeboten, Netzwerkveranstaltungen und weiteren Initiativen verdeutlichen, wie wichtig eine langfristige Perspektive in Pandemiezeiten für die Berliner Clubkultur ist, die je nach Infektionsgeschehen und Rahmenbedingungen immer wieder neu bewertet wird.
Aus der solidarischen Antwort auf Covid-19 und den weltweiten Shutdown der Berliner Clubkultur erwuchs eine globale Kulturplattform und gemeinschaftlich gesteuerte Streaming-Initiative im digitalen Raum. Genreübergreifende und interdisziplinäre Streams verbinden lokale kulturelle Räume, Künstler:innen, Kulturschaffende, Unternehmen und Institutionen mit einem globalen Publikum.
Der TAG DER CLUBKULTUR wurde auf Initiative von Berlins Kultursenator Klaus Lederer ins Leben gerufen, um in existenzbedrohenden Zeiten ein deutliches Signal für die Vielfalt und Bedeutung der Berliner Clubkultur zu senden. Vierzig Clubs und Kollektive wurden im Rahmen dieses Showcase-Festivals am 3. Oktober 2020 mit 10.000 Euro für ihr jahre- bis jahrzehntelanges Engagement in der Berliner Clubkultur ausgezeichnet und präsentierten unter den notwendigen Hygiene- und Sicherheitsauflagen sich selbst und die Vielfalt und Lebendigkeit der Berliner Clubkultur an diesem Tag der ganzen Stadt.
Vor ca. 70 Zuschauer:innen fand im Säälchen im Holzmarkt ein Live-Konzert vor einem zuvor COVID-19 negativ getesteten Publikum statt. Bei dem Pilotprojekt wurde in Kooperation mit der Senatsverwaltung für Kultur und Europa und in Zusammenarbeit mit dem Holzmarkt die Durchführung von Veranstaltungen in Verbindung mit SARS-CoV-2-Antigen-Tests erprobt. In der Vorbereitung des Events wurden Abläufe zwischen Ticketanbieter, Testzentren und dem Veranstaltungsort eng abgestimmt und schließlich im Rahmen der Pilotveranstaltung getestet.
Am 1. April 2021 startete das zweijährige Forschungsprojekt Hygieia zu Wirksamkeit und Auswirkungen von Hygienekonzepten und Infektionsschutz in der Veranstaltungsbranche. Als Ergebnis soll Veranstaltungs- und Produktionsstätten eine wissenschaftlich fundierte Handreichung zur breiten Verwertung zur Verfügung gestellt werden.
Vom 23. bis 25. März 2021 haben die Hochschule für Wirtschaft und Recht, der Verein PopKW aus Mecklenburg-Vorpommern, die Impuls Brandenburg und die Clubcommission Berlin die 2. Fachkonferenz “Sicherheitskonzeption für kleinere und mittlere Festivals” durchgeführt. Dort besprachen mehr als 600 Vertreter:innen aus den Bereichen Sicherheitsdienstleistung, Veranstaltungswirtschaft, Sicherheitsbehörden, Bauaufsicht, Rechtspflege sowie den beiden Hochschulen die aktuellen Herausforderungen an Hygiene- und Sicherheitskonzepte.
Im April 2021 ging die erste Club Monitoring Umfrage online. Durch die Befragung konnte das erste umfassende Lagebild der Berliner Clubszene nach 14 Monaten Corona-Pandemie erarbeitet werden. 160 Clubbetreiber:innen und Veranstalter:innen haben sich an der Befragung beteiligt. Zwei weitere Umfragen werden in diesem Jahr dazu folgen.
Trotz der turbulenten letzten Wochen konnten neue Konzepte für die Nutzung von öffentlichen Räumen umgesetzt werden. Im Rahmen von Draussenstadt konnte die Clubcommission 13 Pilotflächen beisteuern. Die ausgewählten Berliner Brachflächen, Parkplätze und ähnliche Anlagen, die von Berliner Kulturschaffenden einfach und unkompliziert zur künstlerischen Bespielung benutzt werden können, werden von der Clubcommission bereut und verwaltet.
Gemeinsam mit Vertreter:innen der Clubkultur Berlins sowie Amtsträger:innen, Wissenschaftler:innen, etc. diskutieren wir bei den Roundtable Formaten über die aktuelle Situation und die Zukunft der Berliner Clubkultur. Dabei stellen wir uns Fragen, wie zum Beispiel: Unter welchen Umständen können/möchten wir Clubs wieder öffnen? Welche Rolle nehmen Modellprojekte auf dem Weg zur Wiedereröffnung von Clubräumen ein? Wie lässt sich eine Wiedereröffnung für die Berliner Clubkultur überhaupt organisieren?
Die Pilotveranstaltung „Clubculture Reboot“ im Rahmen der von der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa initiierten Aktion „Perspektive Kultur: Berliner Pilotprojekt Testing“ soll unter Begleitung von Wissenschaftler:innen der Charité aufzeigen, ob und wie Tanzveranstaltungen in Clubs auch unter pandemischen Bedingungen in Zukunft sicher möglich sein können. Das Pilotprojekt wird vorerst einmalig von Freitag, den 6. August bis Sonntag, 8. August stattfinden.
In der Woche vom 2. bis 6. August sind in der Zusammenarbeit mit der Clubcommission fünf lange Nächte des Impfens in der Arena Berlin geplant.
Um das Nachtleben ohne Einschränkungen wieder zu ermöglichen, ist eine hohe Impfquote erforderlich. Die Langen Impfnächte sollen dazu animieren, sich unkompliziert zu späten Abendstunden impfen zu lassen. Künstler:innen und Personal der Impfzentren Arena und Tegel bekommen zudem die Möglichkeit, sich den Besucher:innen zu präsentieren. Die Message: Nur gemeinsam schaffen wir es durch die Pandemie.
Der TAG DER CLUBKULTUR wird als Preis und Zeichen der Wertschätzung für die Szene in diesem Jahr erneut am 03. Oktober stattfinden. Nach der Zeit der Pause und des Umbruchs bietet der TAG DER CLUBKULTUR 2021 Clubs und Kollektiven der Stadt Gelegenheit dazu, gemeinsam die Clubkultur von morgen zu denken. Der Fokus wird in diesem Jahr darauf gelegt, den Blick voller Optimismus auf die Wiederbelebung der Berliner Clubkultur zu richten – sowohl unter freiem Himmel als auch in den Clubs unter Einhaltung der Hygienevorschriften. Der PREIS DER CLUBKULTUR wird im September verliehen. Im Vordergrund der Auszeichnung stehen das Engagement sowie die künstlerische Qualität der Arbeit der Clubs und Kollektive während der Pandemie sowie ihre Zukunftsvisionen darüber hinaus.